Jeder der schon einmal einen Mittel- oder Langstreckenflug vor sich hatte, hat sich bei der Betrachtung seines Flugplanes oder Tickets über die Angaben zu den Flugzeiten gewundert und versucht auszurechnen, wie lange er denn nun tatsächlich in der Luft ist.
Häufig ergeben sich dann weitere Fragen zu Ortszeiten, Flugdauer, Datumsgrenze, Jetlag usw.
Ursache hierfür ist ganz allgemein das Vorhandensein von Zeitzonen.
Wie ist das mit den Zeitzonen?
Ortszeiten wurden seit jeher abhängig vom Zenitstand der Sonne vergeben. Spätestens seit Beginn des Eisenbahnzeitalters und noch gesteigert mit dem Flugverkehr, wurde es notwendig verschiedene Ortszeiten zu koordinieren.
Dies mündete in die heute gültige Koordinierte Weltzeit (UTC), an die die aktuellen Zeitzonen angekoppelt sind. Diese UTC ist nach dem nullten Längengrad ausgerichtet, der durch Greenwich/London verläuft. Die Zeiten in den anderen Zeitzonen ergeben sich durch Hinzufügen oder Abziehen einer (meistens) ganzzahligen Anzahl von Stunden, je nach ihrem (mittleren) Abstand vom nullten Längengrad.
„Reist“ man mit dem Finger auf der Landkarte Richtung Osten, dann schreitet man in der Zeit voran, in Richtung Westen dagegen dreht man die Zeit zurück.
Dieser Zeitreise ist jedoch eine Grenze gesetzt, die so genannte Datumsgrenze. Überquert man die Datumsgrenze mit Ostkurs, gelangt man in den vorangegangenen, in westlicher Richtung in den nächsten Kalendertag.
Jedem Land wurde eine Zeitzone zugeordnet.
Länder mit sehr großer Ost-West-Ausdehnung haben mehrere Zeitzonen. So ist zum Beispiel Russland über elf Zeitzonen verteilt, USA über sechs oder Kanada über fünf Zeitzonen. China hingegen hat trotz seiner großen Ost-West-Ausdehnung nur eine Zeitzone.
Allerdings gibt es auch Länder oder Regionen, die weiterhin ihre spezifischen Zeiten haben, deren Differenz zu anderen Zeitzonen keine vollen Stunden betragen. So liegen zum Beispiel aufgrund politisch-historischer Ursachen z.B. der Iran dreieinhalb Stunden oder Indien fünfeinhalb Stunden vor der koordinierten Weltzeit.
Zusätzlich ist zu beachten, dass einige Länder (so wie wir in der Bundesrepublik Deutschland) Sommer- und Winterzeit eingeführt haben, wodurch sich (je nach Jahreszeit) eine zusätzliche Verschiebung um eine Stunde ergibt.
Der Standardwert der Uhrzeit für Deutschland ist UTC +1 bzw. UTC +2 während der Sommerzeit.
Eine schöne Zeitzonenkarte mit den jeweils aktuellen Ortszeiten finden Sie hier:
Beispiel
Auf Ihrem Flugplan sind für Start und Landung immer Ortszeiten der jeweiligen Flughäfen angegeben.
Fliegen Sie nun von Frankfurt nach New York, könnte Ihr Flugplan so aussehen:
FRA – JFK 10:05 – 12:45
JFK – FRA 22:05 – 05:45 +1
Betrachten Sie den Hinflug so sagt Ihnen schon der gesunde Menschenverstand, dass Sie nicht in 2 Stunden 40 Minuten in New York sind. Das hat noch nicht einmal die legendäre Concorde geschafft.
Wie bereits erwähnt handelt es sich um Ortszeiten: Abflug 10:05 Uhr Ortszeit Frankfurt – Ankunft 12:45 Uhr Ortszeit New York.
Wir gehen in der Berechnung von einem Flug im Winter aus. Für Deutschland gilt somit die UTC Zeitzone +1 und für New York die Zeitzone -5.
Bei einer Zeitverschiebung laut Zeitzonenkarte von insgesamt -6 Stunden können Sie die Flugdauer berechnen:
Bei Start ab Frankfurt um 10:05 Uhr, wäre es in New York Ortszeit 04:05 Uhr (10:05 Uhr minus 6 Stunden). Die Landung in New York erfolgt Ortszeit 12:45 Uhr. Betrachtet man die Zeitspanne zwischen 04:05 Uhr und 12:45 Uhr ergibt sich eine der Flugdauer von 8 Stunden und 40 Minuten.
Beim Rückflug ist es dann genau umgekehrt. Besonderheit in unserem Beispiel ist, dass Sie auch einen Datumssprung erfahren, was durch die +1 ausgedrückt wird.